Energiekosten in Mehrparteienhäusern 2025: Wie Hausverwaltungen durch intelligente Tarifwahl sparen können
- Heiko Schröder

- 1. Nov.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Nov.

Für Hausverwaltungen sind Energiekosten längst mehr als nur eine Position in der Nebenkostenabrechnung. Sie sind ein Image- und Wettbewerbsfaktor: Hohe Nachzahlungen sorgen für Diskussionen in Eigentümerversammlungen, steigende Vorauszahlungen belasten Mieter und Eigentümer gleichermaßen.
Zugleich bleibt das Energiepreisniveau trotz leichter Entspannung im Jahr 2025 deutlich über dem Niveau vor dem Ukraine-Krieg. Strom- und Gaspreise für Verbraucher sind zwar im ersten Halbjahr 2025 etwas gesunken, liegen aber weiterhin spürbar höher als noch 2021. DIE WELT
Für Hausverwaltungen bedeutet das: Wer Energieverträge nicht aktiv steuert, zahlt schnell zu viel – und muss es gegenüber der Gemeinschaft erklären.
1. Wo in Mehrparteienhäusern die größten Energiekosten stecken
In klassischen Mehrparteienhäusern und Wohnanlagen treten immer wieder dieselben Kostenblöcke auf:
Allgemeinstrom: Beleuchtung in Treppenhäusern, Tiefgaragen, Außenanlagen, Aufzüge, Pumpen, Heizungssteuerung, Lüftungsanlagen, ggf. E-Ladestationen.
Heizung und Warmwasser: Gas- oder Fernwärmeversorgung für zentrale Heizungsanlagen, inkl. Brenner, Pumpen und Regeltechnik.
Gewerbliche Einheiten im Wohngebäude: Arztpraxis, Ladenfläche, Büro oder Gastronomie im Erdgeschoss mit oft völlig anderem Verbrauchsprofil als die Wohnungen.
Für Hausverwaltungen sind diese Verträge in der Regel Gewerbeverträge – und damit deutlich flexibler gestaltbar als klassische Haushaltskundenverträge. Genau hier setzt intelligente Tarifwahl an.
2. Was „intelligente Tarifwahl“ in der Praxis bedeutet
Intelligente Tarifwahl heißt nicht, jedes Jahr blind zum billigsten Anbieter zu wechseln. Es geht darum, Tarife und Vertragsmodelle zur Immobilie passend zu machen. Im Kern spielen folgende Punkte eine Rolle:
a) Passende Vertragslaufzeit statt „Hauptsache lange Ruhe“
Viele Verwaltungen wählen aus Gewohnheit lange Vertragslaufzeiten von 24 oder 36 Monaten. Das schafft zwar Planungssicherheit, nimmt aber Flexibilität – gerade in einem Markt mit stark schwankenden Preisen.
Sinnvoll kann sein:
Mittlere Laufzeiten (z. B. 12–24 Monate), um regelmäßig auf Marktentwicklungen reagieren zu können.
Objektübergreifende Bündelung: Mehrere Häuser in einem Portfolio bündeln, um bessere Konditionen auszuhandeln.
b) Grundpreis und Arbeitspreis im Blick haben
In der Praxis wird häufig nur auf den Arbeitspreis pro kWh geachtet.
Für Mehrparteienhäuser ist aber auch der Grundpreis entscheidend, weil:
Allgemeinstromzähler oft relativ geringen Verbrauch, aber konstanten Grundpreis haben.
Bei mehreren Zählern im Objekt die Summe der Grundpreise stark ins Gewicht fällt.
Intelligente Tarifwahl bedeutet daher:
Tarife mit angemessenem Grundpreis für den jeweiligen Verbrauch auswählen.
Prüfen, ob sich eine Zählerbündelung oder Anpassung der Messstruktur anbietet (natürlich immer im Rahmen der technischen und rechtlichen Möglichkeiten).
c) Objekt- und nutzungsspezifische Tarife
Ein typisches Muster: Ein Tarif wird „über alle Objekte gestülpt“, weil es für die Verwaltung einfacher ist. Dabei unterscheiden sich:
Altbau vs. Neubau
Wohnhaus mit wenig Gewerbe vs. Mischobjekt
Haus mit Wärmepumpe, Blockheizkraftwerk oder klassischer Gasheizung
Ein intelligenter Ansatz achtet darauf, dass Energieverträge die reale Nutzung abbilden. Das gilt besonders bei Objekten mit hohem Gewerbeanteil im Erdgeschoss, da hier Lastprofile und Nutzungszeiten stark abweichen.
3. Konkretes Rechenbeispiel: Warum schon wenige Cent entscheidend sind
Um das Potenzial greifbar zu machen, reicht eine einfache Beispielrechnung:
Allgemeinstromverbrauch eines Mehrparteienhauses: 50.000 kWh pro Jahr
Differenz zwischen altem und optimiertem Tarif: 2 Cent pro kWh
50.000 kWh × 0,02 € = 1.000 € Einsparung pro Jahr
Das ist nur ein einzelner Kostenblock – bei einem Portfolio aus zehn, zwanzig oder fünfzig Häusern summiert sich das schnell auf signifikante Beträge, die direkt in den Nebenkosten spürbar werden.
Wichtig: Das ist eine Beispielrechnung, keine Garantie – aber sie zeigt, wie sensibel der Energieposten auf Tarifanpassungen reagiert.
4. Typische Stolperfallen für Hausverwaltungen – und wie man sie vermeidet
Auch ohne „Fehlerliste“ im dramatischen Ton gibt es typische Stolpersteine, die in der Praxis immer wieder auftauchen:
Automatische Vertragsverlängerung: Verträge laufen nach der Erstlaufzeit stillschweigend zu oft schlechteren Konditionen weiter, wenn nicht aktiv gekündigt oder neu verhandelt wird.
Ungeprüfte Altverträge nach Eigentümerwechsel: Beim Erwerb eines Mehrparteienhauses werden bestehende Energieverträge häufig einfach übernommen – und dann über Jahre nicht hinterfragt.
Keine Anpassung nach Sanierungen: Nach Dämmung, Heizungstausch oder LED-Umrüstung sinkt der Verbrauch – der Tarif bleibt aber auf alten Annahmen stehen.
Gemischte Nutzung ohne klare Trennung: Gewerbliche Einheiten im Wohnhaus können die Gesamtkostenstruktur verzerren, wenn keine saubere Zuordnung und passende Tarife existieren. Mineko
Alle diese Punkte haben eines gemeinsam: Sie lassen sich relativ einfach durch eine strukturierte Vertrags- und Abrechnungsanalyse erkennen.
5. Wie Hausverwaltungen intelligent outsourcen können – ohne Mehraufwand
Auf den ersten Blick wirkt eine regelmäßige Marktanalyse zeitaufwendig. Genau an dieser Stelle kommt ein externer Energiespezialist ins Spiel.
Das Prinzip ist einfach:
Hausverwaltung stellt die aktuellen Strom- und Erdgasabrechnungen für Allgemeinstrom, Heizung und ggf. Gewerbeeinheiten zur Verfügung.
Ein externer Dienstleister analysiert:
Preisniveau
Tarifstruktur (Grundpreis/Arbeitspreis, Laufzeit, Kündigungsfristen)
Verbrauchs- und Objektprofil
Auf dieser Basis werden konkrete Alternativen mit Einsparpotenzial und verbesserter Planbarkeit aufgezeigt.
Viele Anbieter arbeiten dabei erfolgsorientiert oder mit klaren, transparenten Vergütungsmodellen, sodass für die Verwaltung kein unkalkulierbares Kostenrisiko entsteht.
Für Hausverwaltungen ergibt sich ein Mehrwert auf mehreren Ebenen:
Entlastete Nebenkosten für Eigentümer und Mieter
Mehr Planungssicherheit bei Energiekosten
Argumentationsstärke in Versammlungen („Wir lassen unsere Energieverträge regelmäßig professionell prüfen.“)
6. Fazit: Energiekosten sind steuerbar – wenn man sie aktiv managt
2025 ist für Hausverwaltungen kein Jahr, in dem man Energie „nebenbei“ verwaltet. Die Entwicklungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, wie stark Energiepreise schwanken können – und welchen Einfluss das auf Nebenkostenabrechnungen hat. DIE WELT
Intelligente Tarifwahl bedeutet:
Verträge nicht einfach laufen zu lassen
Grundpreis und Arbeitspreis bewusst zu wählen
Objektstruktur und Nutzung im Tarif zu berücksichtigen
Regelmäßig zu prüfen, ob Konditionen noch marktgerecht sind
Sie verwalten Mehrparteienhäuser oder Wohnanlagen? Senden Sie uns einfach die aktuellen Strom- und Erdgasabrechnungen Ihrer Liegenschaften.Wir prüfen für Sie, ob Ihre Tarife noch zu Ihren Objekten passen – und zeigen Ihnen transparent auf, welche Einspar- und Optimierungsmöglichkeiten es gibt. Energiekosten in Mehrparteienhäusern 2025: Wie Hausverwaltungen durch intelligente Tarifwahl sparen

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